Naturräumlich lässt sich Sri Lanka in drei Zonen mit unterschiedlichem Klima und entsprechend unterschiedlicher Vegetation einteilen. Nicht nur eine Wetter-, sondern eine echte Klimascheide ist dabei das Bergland.
Die zwischen Mai und September vom Monsunwind aus Richtung Südwest mitgeführten Wolken regnen sich vor dem Bergland ab und machen den Südwesten der Insel zu einem wasserreichen Tropengebiet mit üppigem Grün. In der Gegen-Monsunzeit von Dezember bis März gibt es hier nur gelegentliche Niederschläge. Weil die meisten Badeurlaubsorte, etwa von Negombo bis Tangalla, in dieser Feuchtregion liegen, sind deren trockenste Monate zwischen Weihnachten und Ostern die touristische Hauptsaison für Sri Lanka.
Die im Windschatten der Berge liegenden Gebiete vom Nordwesten bis in den Südosten bilden dagegen die Trockenzone der Insel. Sie ist geprägt von manchmal fast steppenartigem Buschland. Während der Monsunzeit im Südwesten wirkt die Landschaft in diesem gegenüberliegenden Teil der Insel manchmal wie verdorrt. Grüner wird es hier dagegen in der erwähnten Gegenmonsunzeit mit Winden aus Richtung Nordost. Diese kommen vom asiatischen Festland und nehmen über dem Golf von Bengalen Flüssigkeit auf, die sich dann vor den Bergen abregnet. Da der Weg über das Wasser aber nicht so weit ist wie beim Monsun und da auch die niedrigeren Lufttemperaturen nur eine geringere Aufnahmefähigkeit von Feuchtigkeit erlauben, sind diese Antimonsun-Niederschläge im Nordosten bei weitem nicht so häufig und heftig wie die im Südwesten während der Monsunzeit. Darum sind die Landschaften im Norden und Osten insgesamt wasserärmer, aber während der Hauptsaison im Gegenmonsun am angenehmsten grün. In der Trockenzone liegen die allermeisten kulturhistorisch interessanten Stätten der Insel, insbesondere das Kulturdreieck.
Das Bergland selbst schließlich bildet eine eigene Klimazone. Es ist deutlich kühler, ja über 2000m kann es mitunter sogar empfindlich kalt werden. Frost gibt es allerdings so gut wie nie. Das Bergland fängt zu jeder Jahreszeit Wolken ein, die dann die Landschaft in Nebel hüllen. Der Tee liebt dieses Klima, er verträgt weniger gut intensive Sonneneinstrahlung. Man darf bei einem einwöchigen Aufenthalt im Bergland nicht davon ausgehen, alles im schönsten Sonnenschein zu sehen. Aber die unterschiedlichen Stimmungen bei dem sehr schnell wechselnden Wetter haben ihren eigenen Reiz.
Insgesamt lässt sich sagen: Man kann Sri Lanka zu jeder Jahreszeit bereisen, ohne einen verregneten Urlaub befürchten zu müssen. Selbst die Monsun-Niederschläge sind heftige Schauer von höchstens ein paar Stunden, aber keine Dauerregen. Und zur Monsunzeit sind wie gesagt die kulturellen Hauptsehenswürdigkeiten am trockensten. Andererseits gibt es auch keine Jahreszeit, in der man sicher sein könnte, völlig vom Regen verschont zu bleiben. Kurze heftige Niederschläge können an allen Orten zu jeder Zeit auftreten.
Die folgenden Angaben über die ethnische Zusammensetzung der Bevölkerung sind grobe Schätzungen. Die letzte Volkszählung fand in den achtziger Jahren stand. Und die darauf beruhenden statistischen Angaben sind ohnedies mit Vorsicht zu genießen: Der Anteil singhalesischer Buddhisten an der Gesamtbevölkerung wird aus politischen Gründen übertrieben. Er dürfte eher zwischen 50% und 60% als zwischen 60% und 70% liegen. Wer durch Sri Lanka fährt, sieht ständig Kreuze und Halbmonde, tamilische Geschäfte und tamilische Teepflückerinnen und wird sich vielleicht irgendwann fragen: Wo ist denn diese riesige Mehrheit der singhalesischen Buddhisten? Nun, hauptsächlich im dicht besiedelten Südwesten des Landes.
Neben den Buddhisten gibt es eine starke Gruppe singhalesischsprachiger Katholiken, die zwischen 5 und 10 Prozent der Bevölkerung ausmachen. Da der Anteil der Katholiken unter den Tamilen noch größer ist, etwa 20%, werden die Katholiken insgesamt etwas mehr als 10% der Bevölkerung stellen. Eine weitere christliche Minderheit sind die Burghers, Nachkommen früher europäischer Einwanderer, deren Muttersprache Englisch blieb. Sie sind aber nach der Unabhängigkeit großenteils emigriert und stellen heute weniger als 1% der Bevölkerung. Die größte Minderheit sind die sogenannten Ceylon-Tamilen, sie machen etwa 15% der Bevölkerung aus, spielen aber eine weit größere Rolle im Wirtschaftsleben des Landes. Die meisten tamilischen Bauern und Fischer leben im Norden und Osten der Insel und Kaufleute im Großraum Colombo, wo ganze Stadtviertel tamilisch geprägt sind. Von den alteingesessenen Ceylon-Tamilen, die man ungefähr auch gleichsetzen kann mit "Jaffna-Tamilen" oder "Tiefland-Tamilen" sind die tamilischen Arbeiter in den Teeplantagen des Hochlands strikt zu unterscheiden. Die beiden tamilischen Gruppen der Insel verbindet außer der Sprache wenig, sie gehören unterschiedlichen Kasten an und bilden sehr unterschiedliche soziale Schichten, die kaum jemals irgendeine Solidarität füreinander entwickelt haben. Die Hochlandtamilen werden manchmal auch "Indien-Tamilen" genannt, weil ihre Vorfahren erst zur Kolonialzeit von den Briten aus Südindien ins Land geholt wurden. Mehr als eine halbe Millionen von ihnen sind nach der Unabhängigkeit nach Indien ausgesiedelt worden, wenn sie keine Dokumente über den Aufenthalt ihrer Familie auf der Insel seit mehreren Generationen vorweisen konnten. Die Hochlandtamilen waren in den Bürgerkrieg fast überhaupt nicht involviert. Auch zur singhalesischen Bevölkerungsgruppe bestehen wenig Verbindungen, da die Hochland-Tamilen meist nicht gut Singhalesisch sprechen können. Die tamilische Sprache wird auch von der zweitgrößten Minderheit des Landes gesprochen, den Moors, so nennt man manchmal die Muslime. Muslimische Familien sind seit der Anuradhapura-Zeit bis in die Kolonialzeit hinein nach Sri Lanka eingewandert. In ihrem Zentrum Beruwela leben viele Familien, die noch Verbindungen nach Arabien haben. Die meisten Muslime Sri Lankas haben wie gesagt Tamilisch zur Muttersprache, allerdings einen eigenen Dialekt, in dem wichtige Wörter, z.B. für Verwandte, durch arabische Ausdrücke ersetzt sind. Die zweithäufigste Muttersprache unter Muslimen ist Malayisch, da im Südosten Siedler aus dem indonesischen Raum mit den Niederländern ins Land kamen. Nur die wenigsten Muslime Sri Lankas verstehen Arabisch. Muslimische Minderheiten gibt es im ganzen Land. Im Osten der Insel machen sie fast ein Drittel der Bevölkerung aus. Insgesamt dürfte es zwischen 10% und 15% der Bevölkerung sein. Die Farbe Grün der Muslime ist neben dem singhalesischen Löwen und dem Gelborange der Hindu-Tamilen der dritte Teil des Staatswappens Sri Lankas. Muslimische Parteien im Parlament gelten als moderat und werden gerne als Mehrheitbeschaffer in Koalitionsregierungen aufgenommen. Die muslimische Minderheit verfügt wie die tamilische über ein eigenes Schulbildungssystem, das mit Staatsgeldern finanziert wird.
Die deutliche Mehrheit der buddhistischen Singhalesen ist ihrerseits keine einheitliche Gruppe. Hochland-Singhalesen und Tiefland-Singhalesen sprechen nicht nur unterschiedliche Dialekte, sondern pflegen auch unterschiedliche Bräuche. Insgesamt ist Sri Lanka ein buddhistisch geprägtes Land, das aber eine lange Tradition des friedlichen Zusammenlebens einer Vielzahl von Minderheiten aufweisen kann. Auch der zweieinhalb Jahrzehnte währende Bürgerkrieg war kein religiöser Konflikt. Die tamilischen Separatisten konnten nicht auf den Hinduismus rekurrieren, da unter ihren Führungskadern Katholiken überdurchschnittlich stark vertreten waren. Zudem sehen viele Tamilen, gerade die Intellektuellen Südindiens, den Hinduismus als nicht authentisch tamilisch an, sondern verweisen auf eine eigenständige vorhinduistische Kultur.
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