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Sigiriya

Für die meisten ist Sigiriya der Höhepunkt einer Reise durch Sri Lankas Kulturdreieck, und das auch im wörtlichen Sinne. Heute dürfte keine historische Stätte Sri Lankas gepflegter sein als Sigiriya. Der Aufenthalt am Löwenfelsen wird für jeden ein unvergessliches Erlebnis.Über 1000 Stufen sind zu steigen, um den Felsenpalast auf dem markantesten Granitkoloss des Landes zu erklimmen, von dem aus man einen grandiosen Rundblick über die Landschaft des historischen Kerngebiets Sri Lankas genießt.

Und kaum ein Besucher ist nicht ebenso begeistert von der märchenhaften Schönheit der Fresken der Wolkenmädchen (Foto) in einem Felsüberhang auf halber Höhe. Diese 1500 Jahren alten Meisterwerke sind ein unverwechselbares Wahrzeichen der KunstSri Lankas geworden, sie haben als antike Porträts im südasiatischen Raum nicht ihresgleichen.

Nicht nur die Ziegelterrassen auf dem Gipfel (Foto) und die Malereien in der Steilwand des Felsens gehören zu den beachtenswerten Sehenswürdigkeiten Sigiriyas. Die umwallte Gesamtanlage bildet nach Außen die imposanteste erhaltene Festungsanlage aus der Antike Sri Lankas und präsentiert im Innern eine ausgefeilte Landschafts-Gartenkunst, die die älteste Südasiens sein dürfte. Und winzige Kratzer an der sogenannten Spiegelmauer auf halber Höhe des Felsens sind ein weiterer Superlativ: diese Graffitis früherer Besucher, die die Schönheit der Landschaft und der Wolkenmädchen in kurzen Gedichten preisen, stammen noch aus der Anuradhapurazeit und sind die ältesten bekannten Inschriften in der singhalesischen Sprache. Und noch mehr Überraschungen hat Sigiriya zu bieten: Es scheint sich um einen alten Kultplatz zu handeln, der gewiss vor dem Ausbau der Palaststadt von Eremiten besiedelt, aber vielleicht sogar schon ein vorbuddhistisches Heiligum war. Und aus der Zeit des Ausbaus zur Königsresidenz stammen Funde römisch-byzantinischer Münzen, und zwar in einer Menge, die alle anderen Fundorte Sri Lankas in den Schatten stellt.

Die Geschichte um die Festung Sigiriya ist in Sri Lanka jedem Schulkind geläufig. Schon traditionelle Kandy-Tänze stellen die Handlungen nach, heute gibt es Verfilmungen im Stil Bollywoods. Es ist dabei so etwas wie die klassischste aller Tragödien, was uns die spätere Chulavansa-Chronik über die Geschehnisse im 5. Jahrhundert überliefert, eine Geschichte von den unabsehbaren zerstörerischen Folgen kleiner menschlicher Schwächen. Am Anfang des atemberaubenden Stoffs steht nur übertriebene Vaterliebe zur Königstochter. Doch Rachebedürfnisse und kluges Schüren von Neid eskalieren den Lauf der Dinge zum Königsmord auf dem Höhepunkt und führen stracks in die Katastrophe des Bürgerkriegs und zum Freitod des Usurpators Kassapa am Ende dieses Bruderkriegs. Aus Angst vor dem Fluch seiner Tat hatte er die Hauptstadt Anuradhapura verlassen und den phantastischen Götterberg Sigiriya erschaffen, ein kleines Paradies als Hinterlassenschaft des Grauens. Heute ist das Werk des Vatermörders und Selbstmörders Kassapa Teil des Weltkulturerbes. Schon in der späten Anuradhapurazeit galt Sigiriya sowohl als verfluchter als auch als verzaubernder Ort, nie mehr bewohnt, aber gerne besichtigt.

Nicht erfundene Figuren, sondern historisch belegbare bedeutende Könige Sri Lankas sind die tragischen Helden dieser Geschichte. Nicht nur Kassapa ist als Schöpfer eines einzigartigen Palast-Konzepts und aufgrund der internationalen Kontakte in seiner Zeit eine außergewöhnliche Herrschergestalt. Sondern ebenso die beiden anderen Hauptprotagonisten, sein Vater Dathusena und sein Bruder Mogallana, sind prägende Gestalten für die Geschichte Sri Lankas geworden. Dathusena ist bekannt als Erbauer des Kala Wewa, des zentralen Verteiler-Stausees im ausgeklügelten riesigen Bewässerungs-Netzwerk, das seitdem das Kulturdreieck überspannt und dessen zivilisatorische Blüte erst ermöglichte. Weniger bekannt ist, dass Dathusena, Begründer der Moriya-Dynastie, zudem sogar wahrscheinlich die historische Vorlage für das Niederschrift des Mahavansa-Berichts über den Nationalhelden Dutthagamani bot, der nämlich ungefähr in der Sigiriya-Zeit verfasst worden ist. Und Mogallana schließlich eroberte den ihm rechtmäßig zustehenden singhalesischen Thron mit einer Methode, die noch Schule machen und folgenreich werden sollte: mit Hilfe eines Invasionsheeres tamilischer Söldner aus Südindien.

Es gibt also viele Gründe, dem schaurigen und schönen Sigiriya seine Referenz zu erweisen. Eine Reise nach Sri Lanka ohne Besuch von Sigiriya wäre wie eine Perureise ohne Machu Picchu.

Ein nachmittäglicher Besuch von Sigiriya ist Teil von fünf unserer sechs Reise-Programme, allerdings nicht bei der einwöchigen Tour "Natur pur".


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Sri Lanka