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Galle

Für den kulturell interessierten Besucher des Südens Sri Lankas führt kaum ein Weg an Galle vorbei. Es liegt im äußersten Südwesten der Insel 120km von Colombo entfernt, etwa in der Mitte der Kette der traditionellen Badeurlaubsorte des Landes zwischen Mount Lavinia und Hambantota. Der bei Surfern und Schnorchlern beliebte Strand von Hikkaduwa liegt nur knapp 20km entfernt.

Der Ortsname "Galle" beutet im Singhalesischen einfach "Felsen". Gemeint ist die felsige Halbinsel, auf der die koloniale Altstadt liegt. Die Portugiesen verstanden den Ortsnamen als "Gallo", was in romanischen Sprachen "Hahn" bedeutet, und so setzten sie dieses Tier ins Stadtwappen. Die eigentlichen Erbauer der heutigen Festungsstadt waren dann erst die Holländer, deren Verwaltungszentrum für Ceylon Galle war. Die Engländer sprachen den Ortsnamen wie "Goll" mit langem offenen "O" aus. Diese Sprechweise ist weiterhin auch unter Singhalesen verbreitet, aber man wird ebenfalls verstanden, wenn man "Galle" sagt.

Galle ist an den südlichen und westlichen Sri Lankas der einzige bedeutende Naturhafen. Weil Sri Lanka auf der Nahtstelle zwischen Arabischem Meer und Golf von Bengalen liegt und damit an den Fernhandelsrouten zwischen Rotem und Chinesischem Meer, war es seit der Antike ein wichtiger Waren-Umschlagsplatz. Möglicherweise bezieht sich bereits das biblische "Tarsis" auf Galle. In 1. Könige 21 lesen wir über Salomon: "der König hatte eine Tarschischflotte auf dem Meer, zusammen mit den Schiffen Hirams. Einmal in drei Jahren kam die Tarschischflotte und brachte Gold, Silber, Elfenbein, Affen und Perlhühner." Gemeinhin wird aus assyrischen Inschriften geschlossen, dass mit Tarsis Gibraltar gemeint ist. Dafür spricht auch die Erwähnung des phönizischen Königs Hiram, der seine Stadt Tyros zur Zeit Salomos zum Zentrum des Mittelmeerhandels entwickelte, sowie die Erwähnung von "Tarschisch" im Buch Jona, Vers 1,3, denn Jona fährt von Jaffa aus nach Tarsis. Aber die Erwähnung des Elfenbeins verweist eher auf den indischen Ozean. Zumindest auf dem Roten Meer betrieben die Phönizier ebenfalls Handel. Gold wurde dabei vom Horn von Afrika mitgebracht. Aber die langen Zeitabstände von drei Jahren zwischen zwei Landungen der Tarsisflotte deuten auf eine viel größere Entfernung hin, so dass Tarsis statt am westlichen auch am östlichen Ende der damals bekannten Welt gelegen haben könnte: und das war die Insel hinter der Südspitze Indiens. Wie dem auch sei, sicher ist, dass die Römer Handels-Verbindungen bis in den Golf von Bengalen unterhielten. In den nachfolgenden Jahrhunderten unter arabischer Seeherrschaft führten die Handelswege auch zur See bis nach China. Und Galle als Haupthafen der Insel im Zentrum des indischen Ozeans wurde in dieser Zeit von Schiffen der verschiedensten Völker angefahren, so auch von den späteren Herren dieser Meere, den Portugiesen, die den Hafen befestigten.

Die heutigen Festungsanlagen der "Fort" genannten Altstadt stammen wie gesagt von den Niederländern. Für sie war Galle die wichtigste Zwischenstation auf dem Weg nach Batavia, dem heutigen Jakarta. Keine andere der vielen von den Europäern befestigten Hafenstädte im asiatischen Raum ist vergleichbar gut erhalten. Darum setzte die UNESCO es auf ihre Liste des Weltkulturerbes. Empfehlenswert ist ein Rundgang auf den alten Stadtmauern. Die Verteidigungstechnik entspricht der europäischer Festungsbauten der frühen Neuzeit. Lange "Kurtinen" genannte Mauerstücke verbinden die an den markanten Eckpunkten des Forts gelegenen Bastionen, die als vorgelagerte Geschützstellungen dienten. Die Mauern sind nicht mehr hoch wie im Mittelalter, sondern durch Wälle sehr breit gezogen, um der Wucht von Artilleriegeschossen standhalten zu können.

Beim Rundgang sieht man neben der Hafeneinfahrt im Südosten des Wallrings einen neuen Leuchtturm, daneben ein weißes doppeltürmiges Kirchengebäude, das noch die Portugiesen gründeten. Erst auf den zweiten Blick erkennt man an den aufgesetzten Halbmonden, dass es sich inzwischen um eine Moschee handelt.

Eine schöne kleine niederländische Kolonialkirche mit Grabsteinen in niederländischer Sprache liegt im Zentrum des Fort. Sie ist heute eine der wenigen reformierten Kirchen der Insel. Wie so viele evangelische Kirchenbauten ist sie darum aber leider meistens verschlossen.

Die Häuser innerhalb des Forts sind oft nicht in so einem guten Zustand, wie man es sich von einer UNESCO-geschützten Stadtanlage versprechen könnte. Einem Vergleich mit europäischen Altstädten hält Galle gewiss nicht stand. Doch beim Stöbern kann man das eine oder andere Museum oder Cafe entdecken, in dem man in gepflegterer Atmosphäre noch ein gutes Bild von einem kolonialen Patrizierhaus mit seinem zentralen Salon nahe dem Eingang gewinnen kann.

Ausflüge nach Galle vom nahe gelegenen Badeurlaubsort Unuwatuna sind Teil des Programms der folgenden hier angebotenen Studienreisen: "Kultur classic", "Kultur total" und "Natur total".

 

Reiseveranstalter ist die Firma

No. 80/b, Lewis Place,
Negombo,
Sri Lanka